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Bitcoin und Ether im Anlageportfolio: Diversifikation oder digitale Achterbahnfahrt?

Artikel
18 Feb 2025
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Einleitung

Haben Sie sich auch schon gefragt, ob Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether in Ihr Anlageportfolio passen könnten? Sind diese der Schlüssel zur Diversifikation, die Ihr Portfolio braucht, oder einfach nur eine wilde Achterbahnfahrt?

In den letzten Jahren haben sich Kryptowährungen, allen voran Bitcoin, von einem obskuren Experiment zu einem globalen Phänomen entwickelt. Besonders im Jahr 2024, und insbesondere seit den US-Wahlen, erlebten Kryptowährungen einen beeindruckenden Aufschwung. Grosse Investoren strömten in Bitcoin-ETFs, was zeigt, dass das Interesse an digitalen Währungen wächst. Die Aussicht auf eine Lockerung von Regulierungen und die mögliche Einführung von Bitcoin-Reserven in den USA steigert das Vertrauen der Investoren weiter. Viele glauben, dass Bitcoin bald eine wichtige Rolle im globalen Finanzsystem einnehmen könnte.

Bitcoin und Ethereum/Ether: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Um die Frage zu beantworten, ob Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether in ein Portfolio passen, sollten wir zunächst die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden digitalen Währungen beleuchten. Bitcoin und Ether sind die bekanntesten digitalen Währungen, haben aber unterschiedliche Zwecke. Bitcoin wurde 2009 eingeführt und ist, vereinfacht gesagt, als digitales Peer-to-Peer-Zahlungssystem entwickelt, das ohne zentrale Autorität funktioniert. Es basiert auf einer Blockchain, einer dezentralen, öffentlichen Datenbank, die alle Transaktionen aufzeichnet. Befürworter sehen Bitcoin als “digitales Gold”, als Schutz vor Inflation und als Antwort auf das Misstrauen gegenüber traditionellen Währungen und Zentralbanken. Sie schätzen die Dezentralisierung und die begrenzte Menge an Bitcoins, was es zu einem Wertaufbewahrungsmittel mache.

Ethereum wurde 2015 eingeführt und ist, vereinfacht gesagt, eine Plattform auf Blockchain, auf der beispielsweise Programme und Verträge erstellt werden können. Befürworter von Ethereum schätzen die Vielseitigkeit der Plattform, die viele verschiedene Anwendungen ermöglicht, wie zum Beispiel digitale Kunst, Finanzdienste und dezentrale Applikationen (dApps). Ether (ETH) ist die Kryptowährung, die verwendet wird, um Transaktionen auf der Ethereum-Plattform abzurechnen.

Die Portfolio-Frage: Diversifikation oder Spekulation?

Die Eigenheiten von Bitcoin und Ether geben einen ersten Hinweis darauf, wie unterschiedlich ihre Rollen in einem Anlageportfolio sein könnten. Doch sind sie auch sinnvoll oder bloss spekulativ? Sollten diese als ernsthafte Anlageform betrachten werden oder sind es nur spekulative Investments? Kritiker wie Warren Buffett lehnen Kryptowährungen generell ab. Sie argumentieren, dass diese keinen inneren Wert besitzen und eher spekulative Vermögenswerte als sinnvolle Investitionen darstellen. Mit der steigenden Akzeptanz bei grossen Investoren, der zunehmenden Marktliquidität und unterstützenden Regulierungen ist diese Debatte aktueller denn je.

Sind Kryptowährungen das fehlende Puzzleteil in Ihrem Portfolio? Lassen Sie uns gemeinsam die Potenziale und Risiken analysieren. Die folgenden Analysen sind fundiert, aber stellenweise technisch und komplex – bleiben Sie aber gespannt, es lohnt sich. 

Um der Frage nachzugehen, ob Kryptowährungen in einem diversifizierten Anlageportfolio einen Mehrwert bieten, können traditionelle Portfoliotheorien helfen, die Chancen und Risiken besser einzuschätzen.

Performance und Volatilität

Analyse der historischen Rendite und Preisschwankungen

Als erstes betrachten wir die Preisentwicklung dieser beiden Kryptowährungen sowie deren Preisschwankungen seit deren Einführung. Der Bitcoin-Preis hat sich in den letzten zehn Jahren von beinahe Null auf einen Wert von über USD 100’000 entwickelt. Eine Analyse der historischen Daten zeigt, dass Bitcoin über diesen Zeitraum äusserst hohen Kursschwankungen unterworfen war. So bewegte sich die 30-tägige Volatilität(1) in einer Spanne von 20% bis 140%, was Bitcoin zu einem der volatilsten Anlageinstrumente macht. Dennoch wurden diese Schwankungen durch überdurchschnittliche Renditen möglicherweise kompensiert.

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(1) Die 30-tägige Volatilität ist ein statistisches Mass, das die Schwankungsintensität der täglichen Renditen eines Finanzinstruments innerhalb dieses Zeitraums misst. Sie gibt an, wie stark diese Renditen um ihren Mittelwert variieren.

Ähnlich wie bei Bitcoin ist auch bei Ether die hohe Preisschwankungsintensität ein zentrales Thema bei Anlegerinnen und Anlegern. Ether weist ähnliche Muster auf, jedoch mit einer noch höheren Volatilität. Insbesondere im Jahr 2021 erreichte dessen Volatilität Werte von über 160%. Vereinfacht bedeutet dies, dass Ether zu dieser Zeit an einem von drei Handelstagen Schwankungen von mehr als 10% verzeichnete.

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Eine erste Einschätzung: Risiken und Chancen abwägen

Die beeindruckende Wertentwicklung von Bitcoin und Ether in den letzten Jahren ist unbestreitbar. Doch mit grossen Renditen kommen auch hohe Risiken. Die Volatilität dieser Kryptowährungen könnte für einige Anlegerinnen und Anleger abschreckend wirken, vor allem in unsicheren Marktphasen. Auch institutionelle Anleger, wie Pensionskassen, haben oft strenge Vorgaben, welche Investitionen in volatile Instrumente einschränken. Eine hohe Volatilität kann zudem zu Stress und emotionalen Fehlentscheidungen führen.

Die Volatilität von Bitcoin und Ether ist unbestritten nach wie vor ausgeprägt. Die Analyse der historischen Entwicklung zeigt aber auch, dass sich diese Volatilität im Laufe der Zeit deutlich verringert hat. Obwohl diese weiterhin wesentlich höher ist als bei traditionellen Anlageklassen wie Aktien, Obligationen oder Rohstoffen, beträgt sie heute fast nur noch etwa die Hälfte im Vergleich zu den Anfangsjahren der beiden Währungen (aktuelle Werte zwischen 20%-60%). Diese Entwicklung könnte als Hinweis darauf verstanden werden, dass sich Bitcoin und Ether zunehmend zu etablierten Anlageklassen entwickeln.

Von der Volatilität zu Korrelationen: ein weiterer Blickwinkel

Analyse von historischen Korrelationen

Die Volatilität ist zwar eines von möglichen Faktoren, sollte jedoch nicht als abschliessendes Kriterium für oder gegen eine Investition herangezogen werden. Ein häufig genanntes Argument für die Beimischung von Kryptowährungen in ein Anlageportfolio ist deren geringe Korrelation mit traditionellen Anlageklassen. Eine tiefe Korrelation bedeutet beispielsweise, dass die Preisentwicklung eines Instruments wie einer Kryptowährung sich in der Vergangenheit unabhängig von Preisbewegungen von Aktien, Obligationen oder Rohstoffe entwickelt hat. Eine niedrige Korrelation kann daher einen potenziellen Diversifikationsvorteil bieten, insbesondere in Marktphasen, in denen diese traditionellen Anlageklassen gleichzeitig an Wert einbüssen.

Analyse der Korrelation mit dem S&P 500 Index

Um zu sehen, wie sich die Korrelation von Bitcoin und Ether mit Aktienmärkten im Detail verhält, werfen wir nun einen Blick auf den viel beachteten US-Aktienmarktindex S&P 500. Diese Korrelations-Kennzahl kann Aufschluss darüber geben, ob Kryptowährungen und Aktienmärkte ähnliche oder unterschiedliche Reaktionen auf wirtschaftliche Ereignisse und Marktbedingungen zeigen. Für Anlegerinnen und Anleger, die sowohl in Kryptowährungen als auch in Aktien investieren, ist es wichtig zu verstehen, wie sich diese Anlageklassen zueinander verhalten, um bessere Entscheidungen treffen zu können.

Eine historische Datenanalyse zeigt, dass die Beziehung der Preisentwicklung von Bitcoin und Ether zum S&P 500 im Laufe der Zeit stark schwanken kann. Sowohl in Krisenzeiten als auch in Boom-Phasen kann die Korrelation zunehmen, was bedeutet, dass diese Kryptowährungen und der US-Aktienmarkt in solchen Zeiten tendenziell ähnlicher reagieren und sich stärker gemeinsam in die gleiche Richtung bewegen. Dies könnte dazu führen, dass diese Kryptowährungen möglicherweise nicht den erwarteten Diversifikationseffekt bieten.

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Langfristige Perspektiven: durchschnittliche Korrelationskoeffizienten im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen

Da die gleitende Korrelation von Bitcoin und Ether zum S&P 500 starken Schwankungen ausgesetzt ist, erweitern wir unsere Analysen. Im Gegensatz zur gleitenden Korrelation, bei der die Beziehung zwischen zwei Zeitreihen über kontinuierlich verschobene 30-Tage-Zeitfenster analysiert wird, untersuchen wir nun die durchschnittlichen Korrelationskoeffizienten dieser beiden Kryptowährungen über die letzten fünf Jahre. Diese Durchschnittswerte bieten eine langfristige Perspektive und werden mit den Korrelationskoeffizienten anderer traditioneller Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Rohstoffen, Gold und Silber verglichen.

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Die langfristige Perspektive auf die Korrelation von Bitcoin und Ether mit traditionellen Anlageklassen zeigt, dass diese Kryptowährungen im Durchschnitt wenig korrelieren. Dies kann für die Diversifikation in einem Portfolio vorteilhaft sein. Doch wie sieht es mit der Integration dieser Instrumente in moderne Portfoliotheorien aus? Nun wenden wir uns der praktischen Anwendung zu: Wie können Bitcoin und Ether konkret in einem diversifizierten Portfolio integriert werden?

Bitcoin und Ether in der modernen Portfoliotheorie: die praktische Integration in Portfoliosimulationen

Analyse von Rendite und Risiko in einem diversifizierten Portfolio

Nachdem wir die historischen Daten und die Korrelationen untersucht haben, werfen wir nun einen Blick auf die praktische Integration von Bitcoin und Ether in die moderne Portfoliotheorie. Die abschliessende Frage lautet, ob Bitcoin und/oder Ether in einem gemischten Portfolio einen Mehrwert bieten. Die moderne Portfoliotheorie von Harry Markowitz stellt die Diversifikation als Schlüssel zur Risikominimierung und Optimierung des Risiko-Rendite-Verhältnisses eines Portfolios in den Mittelpunkt. Dabei sind Rendite, Volatilität (Risiko) und die Sharpe Ratio(2) zentrale Kennzahlen.

Simulation einer Beimischung von Bitcoin und Ether im traditionellen 60/40-Portfolio

In einem ersten Schritt untersuchen wir die Auswirkungen einer Beimischung von Bitcoin und Ether in ein klassisches 60/40-Portfolio, bestehend aus 60% Aktien und 40% Obligationen. Die folgende Grafik zeigt, wie sich das Verhältnis von Risiko und Rendite verschiedener Portfolios verändert, wenn entweder 5% Bitcoin, 5% Ether oder eine Kombination von je 2,5% Bitcoin und 2,5% Ether hinzufügt wird. Die Allokation in Kryptowährungen wird durch eine Reduktion der Allokation in Obligationen finanziert. Ausgangspunkt der Analyse ist ein Portfolio bestehend aus 60% Schweizer Aktien (SPI Index) und 40% Schweizer Obligationen (SBI Swiss Bond Index AAA-BBB).

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Unsere Simulation veranschaulicht, dass bereits eine geringe Beimischung von Bitcoin und/oder Ether die Dynamik eines solchen Portfolios wesentlich beeinflussen kann. Eine Beimischung von 5% Bitcoin oder Ether führt zu einer signifikanten Steigerung der Rendite des Portfolios, die sich um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Gleichzeitig nimmt jedoch auch die Volatilität des Portfolios markant zu, was ein höheres Risikoprofil impliziert. Dadurch verschiebt sich die Effizienzkurve(3) des Portfolios nach oben (höhere Renditen) aber auch nach rechts (höheres Risiko).

Eine solche Verschiebung des Risikoprofils kann weitreichende Folgen für Anlageentscheidungen, die Struktur des Portfolios, die erwarteten Renditen und Volatilität, sowie die psychologischen und emotionalen Aspekte des Investierens haben. Es ist wichtig, dass Anlegerinnen und Anleger ihre Risikobereitschaft regelmässig überprüfen und sicherstellen, dass ihre Anlagestrategie mit ihren finanziellen Zielen und ihrer Risikotoleranz im Einklang ist.

Doch wie lässt sich die Verschiebung des Risikoprofils konkret beurteilen? Eine genauere Betrachtung der risikoadjustierten Rendite, etwa durch die Sharpe-Ratio, bietet hier wertvolle Erkenntnisse.

(2) Die Sharpe-Ratio misst die Rendite eines Vermögenswerts im Verhältnis zu seinem Risiko.

(3) Die Effizienzkurve stellt die Menge aller Portfolios dar, die für ein gegebenes Risiko die höchste Rendite oder für eine gegebene Rendite das geringste Risiko bieten.

Risikoadjustierte Renditeanalyse anhand des Sharpe-Ratios

Um die Effizienz und Attraktivität der simulierten Portfolios abschliessend und besser beurteilen zu können, kann es sinnvoll sein, die Sharpe-Ratio zu analysieren. Diese Kennzahl gibt an, wie viel Überschussrendite (über den risikofreien Zinssatz hinaus) pro Einheit des eingegangenen Risikos (Volatilität) erzielt wird. Eine höhere Sharpe Ratio bedeutet eine bessere risikoadjustierte Rendite.

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Ein Blick auf die Veränderung der Sharpe-Ratios verdeutlicht, dass sich diese bei allen drei Simulationen wesentlich verbessert – von einem ursprünglichen Wert von 0.27 auf Werte zwischen 0.62 und 0.72. Dies zeigt, dass trotz der höheren Volatilität die Rendite im Verhältnis zum Risiko gesteigert werden konnte. Gemäss diesen Simulationen stellt die Beimischung von 5% Ether dabei die beste Lösung dar, da sie das effizienteste Portfolio mit der höchsten Sharpe-Ratio ergibt.

Nun werfen wir einen Blick auf die Auswirkungen einer solchen Beimischung in ein noch breiter diversifiziertes Portfolio.

Simulation einer Beimischung von Bitcoin und Ether in einer diversifizierten Strategischen Asset Allokation

Zum Abschluss führen wir die gleichen Portfoliosimulationen erneut durch, jedoch mit einem breiten diversifizierten Portfolio, um die Vorteile einer noch breiteren Diversifikation zu verdeutlichen. In diesem Zusammenhang simulieren wir die Auswirkungen einer gleichen Beimischung von 5% Bitcoin, 5% Ether oder einer Kombination von je 2,5% Bitcoin und 2,5% Ether in ein diversifiziertes Portfolio mit einem ausgewogenen Risikoprofil (smzh Ausgewogen). In den smzh Risikoprofilen ist die zugrundeliegende Strategische Asset Allokation (SAA) wesentlich granularer strukturiert als in den einfachen traditionellen Portfolios. Diese feinere Struktur erlaubt es, Portfolios entlang der Effizienzkurve noch effektiver zu optimieren, was die Anpassung an individuelle Risikoprofile und Zielrenditen weiter verbessert.

Die durchgeführten Simulationen verdeutlichen eindrucksvoll, dass eine Beimischung von 5% in Bitcoin oder Ether auch in die smzh-Portfoliostrategie, die dank ihrer optimierten Strategischen Asset Allokation (SAA) bereits einen signifikanten Mehrwert gegenüber der traditionellen Strategie bietet, die Rendite-Chancen dieses Portfolios weiter steigert. Die Volatilität des Portfolios nimmt jedoch auch hier deutlich zu und impliziert ein höheres Risikoprofil, was eine Verschiebung der Effizienzkurve des Portfolios nach oben (höhere Renditen) und nach rechts (höheres Risiko) mit sich bringt.

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Auch bei dieser Simulation führt die Beimischung einer Allokation von 5% in Bitcoin oder Ether zu einer signifikanten Verbesserung der Sharpe-Ratio. Alle drei Simulationen zeigen eine wesentliche Steigerung dieser Kennzahl von ursprünglich 0.47 auf Werte zwischen 0.76 und 0.86. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial dieser beiden Kryptowährungen, die Effizienz und Performance von Portfolios erheblich zu verbessern. Wie beim traditionellen Portfolio stellt gemäss diesen Simulationen die Beimischung von 5% Ether auch die beste Lösung dar, da sie das effizienteste Portfolio mit der höchsten Sharpe-Ratio ergibt.

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Fazit

Ein Balance-Akt zwischen Chancen und Risiken

Zusammenfassend zeigen historische Daten, dass Bitcoin und Ether sowohl Chancen als auch Risiken bieten. Während ihre hohe Volatilität abschreckend wirken kann, eröffnen sie in einem gut diversifizierten Portfolio attraktive Renditechancen. Die Ergebnisse unserer Analysen unterstreichen die Relevanz und das Potenzial von Bitcoin und Ether als wertvolle Ergänzung in diversifizierten Portfolios, unabhängig vom Risikoprofil und der ursprünglichen Allokationsstrategie. Insbesondere die deutliche Verbesserung der Sharpe-Ratio signalisiert ein effizienteres Risiko-Rendite-Profil. Die feinere Struktur der smzh-Portfolios ermöglicht es, diese Effekte noch effektiver zu nutzen und die Anpassung an individuelle Risikoprofile und Zielrenditen weiter zu optimieren.

Dennoch sollte die erhöhte Volatilität nicht ausser Acht gelassen werden, da sie je nach Anlagehorizont und Risikotoleranz potenziell problematisch sein könnte. Für Anlegerinnen und Anleger, die bereit sind, ein erhöhtes Risiko einzugehen, bieten Bitcoin und Ether aber interessante Diversifikations- und Renditechancen.

Neben der quantitativen Analyse spielen auch psychologische Faktoren eine wichtige Rolle. Kryptowährungen sind nicht nur Investitionsinstrumente, sondern könnten auch als kulturelles Phänomen bezeichnet werden, welche starke Emotionen wecken. Aus Sicht der Behavioral Finance könnten diese extremen Ansichten zu einer verzerrten Wahrnehmung führen. Behavioral Finance ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das psychologische und emotionale Faktoren untersucht, die das Verhalten von Anlegern beeinflussen und zu systematischen Abweichungen von rationalen Entscheidungsmodellen in Finanzmärkten führen. Ein Beispiel davon ist, dass Anlegerinnen und Anleger dazu neigen, in Phasen steigender Preise irrational optimistisch zu werden, während sie bei Kurseinbrüchen überreagieren. Diese Verhaltensmuster könnten die Volatilität von Kryptowährungen weiter verstärken und die Integration in ein Portfolio erschweren.

Letztendlich hängt die Antwort darauf, ob Bitcoin und Ether Mehrwert schaffen, von der individuellen Risikobereitschaft und den langfristigen Anlagezielen ab. Beide Kryptowährungen repräsentieren unterschiedliche Aspekte des sich entwickelnden digitalen Finanzsystems – und könnten in einem zukunftsorientierten Portfolio eine ergänzende Rolle spielen.

Für eine massgeschneiderte Analyse und die Entwicklung einer individuellen Anlagestrategie stehen wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch gerne zur Verfügung.

Bitcoin und Ether im Anlageportfolio hier herunterladen: DE | EN

Author:
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Bekim Laski

Chief Investment Officer und Partner
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