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Lebensversicherungen als Vorsorgeinstrument

Die Lebensversicherung hat sich als unverzichtbares Instrument der finanziellen Vorsorge etabliert. Sie bietet nicht nur Schutz im Todesfall, sondern dient auch als wichtige Komponente der Altersvorsorge. In einer Zeit, in der die Zukunft oft ungewiss erscheint, gibt eine Lebensversicherung vielen Menschen ein Gefühl der Sicherheit und ermöglicht eine langfristige Finanzplanung.

Dieser Leitfaden beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Lebensversicherung. Er erklärt den Unterschied zwischen Risikolebensversicherung und gemischter Lebensversicherung, geht auf Anpassungsmöglichkeiten ein und zeigt, wie sich der Bedarf an Versicherungsschutz in verschiedenen Lebensphasen ändert. Zudem werden Themen wie Auszahlungsoptionen, steuerliche Vorteile und die Rolle der Lebensversicherung bei der Eigenheimfinanzierung behandelt. Ziel ist es, Lesern zu helfen, fundierte Entscheidungen über ihre private Vorsorge zu treffen.

Risikolebensversicherung vs. gemischte Lebensversicherung

Bei Lebensversicherungen wird allgemein zwischen zwei Arten unterschieden: der reinen Risikolebensversicherung und der sogenannten gemischten Lebensversicherung. Letztere macht den Grossteil der Lebensversicherungen aus.

Merkmale und Unterschiede

Die Risikolebensversicherung bietet ausschliesslich eine Absicherung gegen bestimmte Risiken wie Todesfall oder Invalidität. Im Gegensatz zur gemischten Lebensversicherung wird hierbei jedoch kein Kapital für den Ruhestand aufgebaut. Die gezahlten Prämien dienen ausschliesslich der Absicherung von Risikoleistungen, die im Fall des Eintritts des Risikofalls gezahlt werden.

Die gemischte Lebensversicherung hingegen kombiniert Risikoabsicherungen wie die Todesfall- oder Invaliditätsversicherung mit einem Sparanteil. Sie kann einerseits das finanzielle Risiko einer unfall- oder krankheitsbedingten Erwerbsunfähigkeit abdecken, indem sie die IV-Rente einschliesst. Andererseits deckt sie das finanzielle Risiko im Todesfall ab und beinhaltet zudem einen Sparanteil.

Der Hauptunterschied zwischen einer Risikolebensversicherung und einer gemischten Lebensversicherung liegt also in der Kombination von Spar- und Risikokomponenten. Während eine gemischte Lebensversicherung auch im Erlebensfall ausgezahlt wird, wird eine Risikolebensversicherung nur dann ausbezahlt, wenn der versicherte Fall – etwa eine Invalidität infolge eines Unfalls – auch wirklich eintritt.

Zielgruppen

Eine Risikolebensversicherung eignet sich besonders für Familien mit Kindern, die im Krankheits- oder Todesfall abgesichert sein möchten. Durch den Abschluss einer solchen Versicherung können fixe Kosten wie Hypothekarzinsen oder Miete sowie der Unterhalt der Familie abgesichert werden.

Auch für Alleinerziehende kann eine Risikolebensversicherung sinnvoll sein, um finanzielle Sicherheit für die Zukunft zu schaffen. Ebenso profitieren Wohneigentümer von der Risikoabdeckung einer Lebensversicherung, da das Heim im Todesfall für die Hinterbliebenen tragbar bleibt und ein Umzug in einer ohnehin schon schwierigen Lage vermieden werden kann.

Für Konkubinatspaare ist eine Lebensversicherung ebenfalls zu empfehlen, da im Todesfall Leistungen aus den Sozialversicherungen gesetzlich nur an verheiratete Paare ausbezahlt werden. Mit den Versicherungsleistungen ist die Familie über die Säule 3b finanziell abgesichert – auch ohne Trauschein.

Selbständige verfügen oftmals über keine. Säule. In diesem Fall ist eine Lebensversicherung sinnvoll, da bei einer Erwerbsunfähigkeit oder im Todesfall keine Leistungen aus der Pensionskasse erfolgen. Mit einer Lebensversicherung sind sowohl der Versicherte als auch seine Angehörigen abgesichert.

Kostenstruktur

Die Prämien bei einer reinen Risikoversicherung sind meist günstiger als bei gemischten Lebensversicherungen. Dies liegt daran, dass die Risikolebensversicherung keinen Sparanteil beinhaltet. Die Kosten einer gemischten Lebensversicherung hängen hingegen auch davon ab, wie umfangreich die Altersvorsorge sein soll.

Insgesamt lässt sich sagen, dass gemischte Lebensversicherungen aufgrund der Kombination von Spar- und Risikokomponenten in der Regel teurer sind als reine Risikolebensversicherungen. Allerdings ermöglichen sie auch den Aufbau von Kapital für den Ruhestand, was bei einer Risikolebensversicherung nicht der Fall ist.

Bei der Entscheidung zwischen einer Risikolebensversicherung und einer gemischten Lebensversicherung sollten also die individuellen Bedürfnisse und Vorsorgeziele berücksichtigt werden. Eine professionelle Beratung kann helfen, die passende Lösung zu finden.

Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten

Lebensversicherungen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um flexibel auf veränderte Lebenssituationen zu reagieren. Ob vorübergehende finanzielle Engpässe oder langfristige Änderungen der persönlichen Umstände - es gibt verschiedene Optionen, den Vertrag an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen.

Prämienpausen

Eine Prämienpause ermöglicht es, die Prämienzahlung für einen definierten Zeitraum auszusetzen. Der Versicherungsschutz bleibt dabei in der Regel bestehen. Je nach Anbieter und Produkt kann eine solche Pause zwischen 6 und 4 Monaten dauern. Nach Ende der vereinbarten Frist wird die Prämienzahlung wieder aufgenommen und der Vertrag läuft zu den ursprünglichen Konditionen weiter. Die ausgesetzten Prämien müssen nicht nachgezahlt werden.

Prämienpausen sind besonders sinnvoll, wenn die Zahlungsschwierigkeiten nur vorübergehender Natur sind, zum Beispiel durch Kurzarbeit oder eine befristete Arbeitslosigkeit. So kann der Versicherungsschutz aufrechterhalten werden, ohne dass hohe Nachzahlungen fällig werden.

Vertragsänderungen

Lebensversicherungen lassen sich oft flexibel an veränderte Bedürfnisse anpassen. Mögliche Vertragsänderungen sind zum Beispiel:

  1. Reduktion der Versicherungssumme und der Prämie
  2. Prämienfreistellung mit reduziertem Versicherungsschutz
  3. Änderung der Zahlungsweise (z.B. von jährlich auf monatlich)
  4. Anpassung des Versicherungsschutzes durch Ausschluss oder Hinzunahme von Zusatzbausteinen

Welche Änderungen möglich sind, hängt vom jeweiligen Vertrag und Versicherer ab. Oft ist eine Vertragsanpassung aber deutlich sinnvoller als eine Kündigung, da so zumindest ein Teil des Versicherungsschutzes erhalten bleibt.

Vorzeitige Kündigung und Rückkaufswert

Eine vorzeitige Kündigung der Lebensversicherung ist zwar grundsätzlich möglich, sollte aber gut überlegt sein. Denn in den meisten Fällen ist sie mit finanziellen Nachteilen verbunden. Der Rückkaufswert, also die Auszahlung bei Kündigung, liegt oft deutlich unter der Summe der eingezahlten Beiträge.

Der Grund dafür sind die Abschluss- und Verwaltungskosten, die in den ersten Jahren der Laufzeit anfallen und von den Prämien bezahlt werden. Je früher der Vertrag gekündigt wird, desto geringer ist daher der Rückkaufswert im Verhältnis zu den eingezahlten Beiträgen.

Auch der Versicherungsschutz entfällt bei einer Kündigung vollständig. Eine Fortführung des Vertrags zu einem späteren Zeitpunkt ist dann oft nur zu schlechteren Konditionen möglich, da das aktuelle Alter und der Gesundheitszustand des Versicherten berücksichtigt werden.

Fazit: Lebensversicherungen bieten vielfältige Möglichkeiten, um flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Prämienpausen und Vertragsanpassungen sind in vielen Fällen die bessere Alternative zu einer Kündigung. Welche Optionen im Einzelfall sinnvoll sind, sollte aber immer individuell mit dem Versicherer besprochen werden.

Lebensversicherung in verschiedenen Lebensphasen

Der Bedarf an Versicherungsschutz ändert sich im Laufe des Lebens. Je nach Lebensphase stehen unterschiedliche Aspekte im Vordergrund. Eine Lebensversicherung kann in jeder Phase sinnvoll sein, muss aber an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.

Junge Erwachsene und Familiengründung

Für junge Menschen, die gerade ins Berufsleben starten, ist eine Privathaftpflichtversicherung ein Muss. Sie deckt Schäden ab, für die man verantwortlich ist, zum Beispiel wenn man aus Versehen jemanden verletzt oder fremdes Eigentum beschädigt.

Mit dem ersten eigenen Haushalt wird auch eine Hausratversicherung wichtig. Sie schützt die persönlichen Sachen bei Einbruchdiebstahl, Feuer- und Elementarschäden. Ein Zusatz für einfachen Diebstahl ausserhalb der Wohnung sichert Wertgegenstände wie Laptop oder Handy ab.

Wer ein Auto oder Motorrad besitzt, braucht eine Haftpflichtversicherung. Für neuere Fahrzeuge empfiehlt sich zudem eine Voll- oder Teilkaskoversicherung, da selbst kleinere Reparaturen schnell teuer werden.

Auch eine Reiseversicherung kann sinnvoll sein, gerade wenn man häufiger verreist. Sie bietet Schutz im In- und Ausland und deckt zum Beispiel Annullationskosten oder Gepäckschäden ab.

Mittleres Alter und Karriere

Mit zunehmendem Alter und beruflichem Erfolg steigen oft die finanziellen Verpflichtungen, etwa durch den Kauf einer Immobilie oder die Gründung einer Familie. Hier kann eine Risikolebensversicherung die Hinterbliebenen absichern, falls der Hauptverdiener unerwartet stirbt.

Auch der Schutz der eigenen Arbeitskraft wird wichtiger. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine Rente, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann. So lässt sich der gewohnte Lebensstandard aufrechterhalten.

Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, für den kann eine fondsgebundene Lebensversicherung oder eine Rentenversicherung interessant sein. Hier lassen sich Steuervorteile nutzen und gleichzeitig fürs Alter vorsorgen.

Vorruhestand und Ruhestand

Spätestens ab 50 sollte man konkret planen, wie der Ruhestand finanziell abgesichert werden soll. Dabei gilt: Je früher man anfängt, desto eher lassen sich die individuellen Vorsorgeziele erreichen.

Wer früher in Rente gehen möchte, muss die Abschläge bei der gesetzlichen Rente einkalkulieren. Ausnahmen gibt es für besonders langjährig Versicherte. Ansonsten muss die Rentenlücke durch private Vorsorge geschlossen werden.

Dafür eignen sich zum Beispiel Fondssparpläne oder private Rentenversicherungen. Je nach Anlagestrategie lässt sich das Ersparte dann in eine lebenslange Rente umwandeln oder flexibel abrufen.

Auch Altersteilzeit oder die Flexirente können Optionen sein, um gleitend in den Ruhestand zu starten. Teilweise lassen sich so Abschläge bei der gesetzlichen Rente vermeiden.

Fazit:

Eine Lebensversicherung kann in jeder Lebensphase sinnvoll sein - vorausgesetzt, sie ist auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Eine professionelle Beratung hilft, die passenden Bausteine für die eigene Vorsorgestrategie zu finden.

Schlussfolgerung

Die Lebensversicherung hat sich als vielseitiges Instrument der finanziellen Vorsorge etabliert. Sie hat einen bedeutenden Einfluss auf die langfristige Finanzplanung und bietet Schutz in verschiedenen Lebensphasen. Von der Absicherung der Familie bis zur Altersvorsorge - die Lebensversicherung passt sich den individuellen Bedürfnissen an und ermöglicht es, flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Am Ende ist es wichtig, die eigene Vorsorgestrategie regelmässig zu überprüfen und anzupassen. Eine professionelle Beratung kann dabei helfen, die passenden Bausteine zu finden und den Versicherungsschutz optimal zu gestalten. So lässt sich eine solide finanzielle Basis schaffen, die Sicherheit und Stabilität in allen Lebensphasen bietet.

Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigen wir uns jeden Tag. Sie müssen sich nicht allein damit herumschlagen, denn unser 360 Check Up ist kostenfrei und unverbindlich.

Lebensversicherungen, einschliesslich der Kapitallebensversicherung, bieten Leistungen für das Alter, wie monatliche Renten oder einmalige Kapitalauszahlungen. Sie dienen jedoch nicht ausschliesslich der Altersvorsorge, sondern haben weitere Funktionen.

Ja, Lebensversicherungen geniessen steuerliche Vorteile. Für detaillierte Informationen und Beratung können Sie sich an Ihr Finanzamt, Ihren Steuerberater oder einen Lohnsteuerhilfeverein wenden.

Ob eine Lebensversicherung zum Nettovermögen zählt, hängt von der Art des Versicherungsschutzes ab. Bei der Kapitallebensversicherung wird eine Komponente des Vertrags zum Gesamtnettovermögen gerechnet.

Die Lebensversicherung im Rahmen der Säule 3a/3b deckt Risiken wie Tod und Invalidität ab und wird ebenfalls für den Kapitalaufbau und die private Altersvorsorge verwendet. Dabei wird zwischen Risikolebensversicherungen und kapitalbildenden Lebensversicherungen unterschieden.