Neben den obligatorischen Versicherungen gibt es in der Schweiz auch freiwillige Versicherungen, die jedoch dringend empfohlen werden. Dazu gehören die Privathaftpflichtversicherung, die Hausratversicherung und die Rechtsschutzversicherung. Diese Versicherungen bieten einen umfassenden Schutz im Alltag und können vor hohen finanziellen Belastungen schützen.
Privathaftpflichtversicherung
Die Privathaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die man Dritten unabsichtlich zufügt. Sie kommt beispielsweise zum Tragen, wenn man die Brille einer Freundin zerbricht oder jemanden mit dem Velo anfährt. Je nach Schadenhöhe kann die Privathaftpflichtversicherung vor grossem finanziellem Verlust bewahren.
Obwohl die Privathaftpflichtversicherung in der Schweiz grundsätzlich freiwillig ist, wird sie oft zur Pflicht, wenn man eine Wohnung mieten möchte. Auch für Hundehalter ist sie in den meisten Kantonen obligatorisch. Die Versicherung deckt in der Regel Personen- und Sachschäden, Schadenverhütungskosten, Vermögensschäden sowie die Abwehr ungerechtfertigter Ansprüche.
Hausratversicherung
Die Hausratversicherung schützt das bewegliche Hab und Gut im eigenen Zuhause. Sie deckt Schäden bei Feuer, Elementarereignissen wie Sturm oder Hochwasser, Wasser, Einbruchdiebstahl, Beraubung und einfachem Diebstahl zu Hause. Optional kann auch eine Deckung für einfachen Diebstahl ausserhalb der Wohnung eingeschlossen werden.
Ein Vorteil der Hausratversicherung ist, dass alle Sachen zum Neuwert versichert sind. Damit reicht die Versicherungssumme nach einem Schadenfall sicher für den Ersatzeinkauf aus. Zusätzliche Leistungen wie eine 24h HomeAssistance und der Zugriff auf einen digitalen Rechtsratgeber runden das Angebot ab.
Rechtsschutzversicherung
Die Privat-Rechtsschutzversicherung bietet Unterstützung bei Rechts- und Streitfällen im Alltag. Sie übernimmt Anwalts-, Gerichts- und Prozesskosten und verhilft so zu seinem Recht. Die Versicherung deckt zahlreiche Rechtsangelegenheiten ab, darunter Streitigkeiten, Strafverfahren und Schadenersatzforderungen.
Versicherte profitieren von einer kostenlosen telefonischen Rechtsauskunft durch Anwälte und Juristen. Zudem haben sie die Wahl, ob sie sich von einem Anwalt der Versicherung oder einem Anwalt ihrer Wahl beraten lassen. Ein digitaler Rechtsratgeber mit praktischen Vorlagen, Checklisten und Fallbeispielen steht rund um die Uhr zur Verfügung.
Die Privat-Rechtsschutzversicherung greift in vielen Situationen, etwa bei Streitigkeiten mit Nachbarn, die vor Gericht enden, bei juristischem Beratungsbedarf als Arbeitnehmer, bei Online-Bestellungen, die nicht ankommen, oder bei Rechtsstreitigkeiten nach einem Verkehrsunfall. Nicht übernommen werden hingegen Streitigkeiten zwischen Personen, die im gleichen Vertrag versichert sind, oder Fälle von vorsätzlichen Straftaten.
Gebäudeversicherung: Kantonal unterschiedliche Regelungen
Die Gebäudeversicherung in der Schweiz ist kantonal unterschiedlich geregelt. In den meisten Kantonen besteht ein Versicherungsobligatorium für Feuer- und Elementargefahren. Zusätzlich wird in den Kantonen mit Versicherungsobligatorium unterschieden, ob die Deckungen bei der kantonalen Gebäudeversicherung abgeschlossen werden müssen oder ob ein privater Versicherer frei gewählt werden kann.
In 19 Schweizer Kantonen gibt es kantonale Gebäudeversicherungen. Wer in diesen Kantonen ein Gebäude besitzt, muss dieses obligatorisch bei der kantonalen Gebäudeversicherung versichern. Die Versicherung von Gebäuden ist somit kantonal unterschiedlich geregelt.
Die kantonalen Gebäudeversicherungen kommen für Schäden an Gebäudebestandteilen und Gebäuden auf, dies im Gegensatz zur Hausratversicherung, die Schäden an Gegenständen im Haus deckt. Schäden an Gebäuden können durch Wasser, Glasbruch oder Feuer entstehen, wobei zu den Feuerschäden auch Schäden durch Hitze, Blitzschlag, Explosionen oder Rauch zählen. Von der Gebäudeversicherung übernommen werden auch Schäden durch Elementarereignisse, beispielsweise durch Hagel, Erdrutsch, Schneedruck oder Überschwemmung.
