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Eruierung der optimalen Finanzierungshöhe

Wie viel Eigenkapital benötigen Sie für den Kauf Ihres Eigenheims

Träumen Sie vom Eigenheim in der Schweiz? Die Realität sieht oft anders aus: Nur 36% der Schweizer Bevölkerung besitzen ihre eigenen vier Wände - einer der niedrigsten Werte in Europa.

Der Hauptgrund dafür? Das erforderliche Eigenkapital für den Hauskauf in der Schweiz stellt für viele eine grosse Hürde dar. Die strengen Eigenkapitalvorschriften und die hohen Immobilienpreise machen den Weg zum Eigenheim besonders herausfordernd.

Doch keine Sorge: Mit der richtigen Planung und Strategie ist der Traum vom Eigenheim auch in der Schweiz erreichbar. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wieviel Eigenkapital Sie für einen Hauskauf in der Schweiz benötigen und wie Sie dieses Ziel erreichen können.

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Sie Ihr Eigenkapital optimal aufbauen und einsetzen können.

Grundlegende Eigenkapitalanforderungen in der Schweiz

In der Schweiz gelten strenge Vorschriften für die Immobilienfinanzierung. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Grundlagen für den Eigenkapitalbedarf beim Hauskauf.

Die 20%-Regel verstehen

Die grundlegende Regel beim Immobilienkauf in der Schweiz ist klar: Sie müssen mindestens 20% des Verkehrswerts als Eigenkapital aufbringen . Die restlichen 80% können über eine Hypothek finanziert werden. Diese teilt sich in eine erste Hypothek (bis zu zwei Drittel des Kaufpreises) und eine zweite Hypothek auf .

Hartes vs. weiches Eigenkapital

Bei den erforderlichen 20% Eigenkapital unterscheiden wir zwischen zwei Arten:

Hartes Eigenkapital (mindestens 10%)
  • Sparguthaben und Kontogeld
  • Wertschriften
  • Guthaben aus der Säule 3a
  • Erbvorbezüge oder Schenkungen
Weiches Eigenkapital (bis zu 10%):
  • Vorbezüge aus der Pensionskasse (2. Säule)

Wichtig: Mindestens die Hälfte des Eigenkapitals muss aus harten Eigenmitteln bestehen.

Besondere Anforderungen für Ferienwohnungen und Renditeobjekte

Für spezielle Immobilientypen gelten strengere Anforderungen:

ImmobilientypEigenkapitalanforderung
Ferienimmobilien40%
Renditeobjekte25% - 31.5%

Bei Ferienwohnungen müssen Sie beachten, dass die Nutzung von Vorsorgegeldern (2. Säule und Säule 3a) nicht möglich ist . Für Renditeobjekte gelten zusätzlich besondere Tragbarkeitsregeln: Die Bank prüft, ob bei einem kalkulatorischen Hypothekarzins von 5% ein positiver Cashflow resultiert.

Je mehr Eigenkapital Sie einbringen können, desto attraktiver können die Zinskonditionen ausfallen . Wir empfehlen daher, wenn möglich, mehr als das Minimum an Eigenkapital einzubringen.

Verschiedene Quellen für Eigenkapital

Lassen Sie uns gemeinsam die verschiedenen Möglichkeiten erkunden, wie Sie das notwendige Eigenkapital für Ihren Hauskauf in der Schweiz aufbringen können. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Finanzierungsquellen und deren Besonderheiten.

Klassische Spargelder und Wertschriften

Die traditionellste Form des Eigenkapitals sind Ihre Ersparnisse und Wertschriften. Sparguthaben bieten den Vorteil der sofortigen Verfügbarkeit ohne zusätzliche Risiken . Bei Wertschriften wie Aktien, Obligationen oder Fonds haben wir zwei Optionen:

  • Direkter Verkauf zur Eigenkapitalbildung
  • Verpfändung an die Bank (Beachten Sie: Die Belehnung erfolgt nicht zu 100%)

Vorsorgegelder (2. und 3. Säule)

Für selbstbewohntes Wohneigentum können wir Vorsorgegelder einsetzen. Bei der Pensionskasse (2. Säule) gilt:

  • Mindestbezug: 20'000 Franken
  • Vorbezug alle 5 Jahre möglich
  • Nach dem 50. Lebensjahr: Maximalbezug begrenzt auf die Hälfte des aktuellen Guthabens

Bei der Säule 3a bestehen mehr Freiheiten: Hier gibt es keine Altersgrenze und keinen Mindestbezug. Wichtig: Diese Gelder zählen als "echtes Eigenkapital".

Erbvorbezüge und Schenkungen

Für viele junge Familien ist heute der Weg zum Eigenheim ohne familiäre Unterstützung kaum möglich. Bei Erbvorbezügen und Schenkungen beachten wir folgende Aspekte:

Erbvorbezug:

• Wird bei späterer Erbteilung angerechnet

• Schriftliche Vereinbarung empfohlen

• Ausgleichspflicht gegenüber anderen Erben

Schenkung:

• Kann innerhalb von 5 Jahren angefochten werden

• Steuerliche Aspekte beachten

• In vielen Kantonen sind direkte Nachkommen von der Schenkungssteuer befreit

Besonders wichtig: Bei allen Finanzierungsquellen empfehlen wir eine sorgfältige Planung und professionelle Beratung. Die Kombination verschiedener Quellen ermöglicht oft die optimale Lösung für Ihren Immobilienkauf.

Schritt-für-Schritt Eigenkapitalplanung

Der systematische Aufbau von Eigenkapital für den Hauskauf erfordert eine durchdachte Planung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Ziel Schritt für Schritt erreichen können.

Zeitplan für Eigenkapitalaufbau

Wir empfehlen, frühzeitig mit dem Eigenkapitalaufbau zu beginnen. Laut einer GfK-Umfrage möchte jeder Zweite unter 30 Jahren in den nächsten zehn Jahren Wohneigentümer werden. Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Bei einem Kaufpreis von 1'000'000 CHF benötigen Sie 200'000 CHF Eigenkapital.

Mit einer monatlichen Sparrate von 600 CHF benötigen Sie etwa 100 Monate (ca. 8,3 Jahre), um 60'000 CHF anzusparen. Dieser Zeitrahmen kann durch höhere Sparraten oder zusätzliche Finanzierungsquellen verkürzt werden bzw. durch das Investieren und der Nutzung des Zinseszins-Effektes.

Sparziele definieren

Wir erstellen gemeinsam mit Ihnen eine realistische Budgetplanung.

Vermögensaufbau-Strategien

Für einen optimalen Vermögensaufbau empfehlen wir eine diversifizierte Strategie. Dabei setzen wir auf:

Anlagelösungen: Je länger Ihr Anlagehorizont, desto besser können Sie mögliche Kursschwankungen ausgleichen. Wir entwickeln mit Ihnen eine passende Anlagestrategie, die sich an Ihren Bedürfnissen orientiert.

Steueroptimierung: Durch geschickte Kombination verschiedener Vorsorgeprodukte können Sie erhebliche Steuervorteile erzielen. Ein Beispiel ist die indirekte Amortisation über die Säule 3a, die zusätzliche Steuerabzüge ermöglicht.

Risikomanagement: Wir empfehlen, nicht das gesamte Sparkonto für den Hauskauf zu verwenden. Eine ausreichende Reserve für unvorhergesehene Ausgaben wie Renovationen oder Mehrkosten beim Bau sollte eingeplant werden.

Unsere Erfahrung zeigt: Auch mit regelmässigen kleineren Einzahlungen können Sie durch systematisches Sparen und kluge Anlagelösungen ein beachtliches Vermögen aufbauen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination verschiedener Strategien und einer langfristigen Perspektive.

Spezielle Finanzierungsmöglichkeiten

Neben den klassischen Finanzierungswegen gibt es in der Schweiz auch besondere Möglichkeiten, wie wir den Traum vom Eigenheim verwirklichen können

Mietkauf

Ein weiteres Modell ist der Mietkauf, der besonders für Menschen interessant ist, die aktuell nicht über ausreichend Eigenkapital verfügen. Dabei gelten folgende Besonderheiten:

  • Die monatliche Miete enthält bereits eine Kaufkomponente
  • Ein späteres Vorkaufsrecht wird vertraglich festgelegt
  • Die Mietzahlungen werden teilweise als Anzahlung angerechnet

Für die optimale Nutzung dieser Finanzierungsmöglichkeiten empfehlen wir eine sorgfältige Prüfung der individuellen Situation. Besonders bei genossenschaftlichen Modellen können wir von zinsgünstigen Darlehen und speziellen Förderungsinstrumenten profitieren.

Risiken und Absicherung

Bei der Finanzierung eines Eigenheims müssen wir besonders auf die damit verbundenen Risiken achten. Die durchschnittliche Hypothekarverschuldung pro Kopf in der Schweiz beträgt ein Vielfaches des jeweiligen Vermögens. Lassen Sie uns gemeinsam die wichtigsten Risiken und Absicherungsmöglichkeiten durchgehen.

Überschuldungsrisiken vermeiden

Wir beobachten, dass besonders junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren gefährdet sind - jeder Vierte in dieser Altersgruppe lebt über seinen Verhältnissen. Um Überschuldungsrisiken zu minimieren, empfehlen wir:

  • Preisrisiko: Bei fallenden Immobilienpreisen kann die Hypothek den Liegenschaftswert übersteigen
  • Zinsrisiko: Besonders bei SARON-Hypotheken können steigende Zinsen die monatliche Belastung erhöhen
  • Einkommensrisiken: Arbeitsverlust, Krankheit oder andere unvorhergesehene Ereignisse können die Tragbarkeit gefährden