Die 3. Säule ist die freiwillige private Vorsorge, die neben der 1. Säule (staatliche Vorsorge) und der 2. Säule (berufliche Vorsorge) die dritte Säule des Schweizer Vorsorgesystems bildet. Die 3. Säule ermöglicht es, die individuellen Bedürfnisse und Ziele für die Altersvorsorge zu ergänzen und zu optimieren. Es gibt zwei Arten von 3. Säule: die gebundene 3a und die freie 3b.
Die Säule 3a ist langfristig konzipiert und kann nur in bestimmten Fällen und zu gewissen Zwecken vor dem Pensionierungsalter bezogen werden. Der jährliche Einzahlungsbetrag ist limitiert, im Gegenzug geniesst die Säule 3a weitgehende steuerrechtliche Vorteile.
Die Säule 3b, die freie Vorsorge, ist flexibler und an weniger Bestimmungen gebunden. Der jährliche Einzahlungsbetrag ist nicht beschränkt und sie kann jederzeit bezogen werden. Im Vergleich zur 3a geniesst die Säule 3b allerdings keine steuerrechtliche Privilegien.
Die Einzahlung in die 3. Säule zu Beginn des Jahres hat mehrere Vorteile, sowohl steuerlich als auch finanziell. Hier sind einige Gründe, warum es sich lohnt, die Einzahlung so früh wie möglich zu tätigen:
• Das gilt vor allem für Sparerinnen und Sparer, die eine 3a-Lösung mit Wertschriften wählen. Ein Vergleich zeigt: Wer immer schon Anfang Jahr einzahlt, hat nach 30 Jahren dank dem Zinseszinseffekt rund 10'000 Franken mehr in seiner dritten Säule als jemand, der seine jährlichen Sparbeiträge erst Ende Jahr überweist.
• Bei einem 3a-Konto profitiert man zwar von einem höheren Zins als auf einem Sparkonto. Solange die Zinsen aber auf tiefem Niveau sind, kommt der Zinseszinseffekt jedoch kaum zum Tragen.
• Man kann die Einzahlung als eine Art Sparplan betrachten, der die finanzielle Disziplin fördert und die Versuchung verringert, das Geld für andere Ausgaben zu verwenden.
• Die maximale steuerliche Abzugsfähigkeit der Einzahlung beträgt für das Jahr 2024 CHF 7'056.- für Erwerbstätige mit einer 2. Säule und CHF 35'280.- für Erwerbstätige ohne eine 2. Säule. Die Einzahlung in die 3. Säule reduziert das steuerbare Einkommen und somit die Steuerlast.
Auf den ersten Blick erscheint der Unterschied gering. Ob für die Altersvorsorge Säule 3a eine Banken- oder eine Versicherungslösung gewählt wird, in beiden Fällen winken im gegenwärtigen Tiefzinsumfeld vergleichsweise hohe Renditen. Derzeit zählt das Sparen 3a zu den attraktivsten Anlagemöglichkeiten überhaupt. Ob Versicherung oder Bank, die Vorsorgegelder können mit maximal 7'056.- Franken pro steuerbares Einkommen abgezogen werden. Das kann je nach Kanton - je nach Höhe des Einkommens - eine jährliche Steuerreduktion von bis zu 2000.- Franken generieren.
Für die Vorsorge auf dem Bankkonto spricht vor allem die Flexibilität. Es besteht kein Einzahlungszwang. Man kann eine jährliche Zahlung auch mal ausfallen lassen, was bei der Vorsorgepolice nur bedingt möglich ist.
Nichtsdestotrotz lohnt es sich, beide Varianten für die persönliche Situation anzuschauen. Für die indirekte Amortisation einer Hypothek beispielsweise kann ein Versicherungsprodukt die bessere Lösung sein. Neben dem Schutz im Todesfall sind zusätzlich die Leistungen im Erlebensfall auf die individuell bestimmte Laufzeit garantiert. Ein gesetztes Sparziel wird also garantiert erreicht - unabhängig von der zukünftigen Verzinsung von 3a-Bankkonti. Ergänzt mit einer Prämienbefreiung, läuft die indirekte Amortisation selbst im Falle einer Erwerbsunfähigkeit weiter - eine Leistung, die das 3a Bankkonto nicht bietet. Fordert die Bank zur Finanzierung Ihrer Hypothek weitere Sicherheiten, so sind Vorsorgepolicen gern gesehene Pfandobjekte.
Der Artikel beleuchtet, wie man sein Vorsorgevermögen optimal zur Finanzierung eines Eigenheims nutzen kann. Er erklärt die rechtlichen Grundlagen der Wohneigentumsförderung, den Prozess und die Folgen eines Vorbezugs aus der 2. Säule sowie die Möglichkeit der Verpfändung von Pensionskassenguthaben. Zudem wird der Einsatz der Säule 3a beim Immobilienkauf betrachtet. Der Artikel gibt auch Tipps zur Finanzplanung mit Vorsorgegeldern und zeigt auf, wie man eine ausgewogene Balance zwischen der Finanzierung des Eigenheims und der langfristigen Altersvorsorge findet.