Zwischen Sand, Emotionen und Neuanfang: Ein Gespräch mit Joana Mäder, Olympiamedaillengewinnerin im Beachvolleyball
Beachvolleyball: Leidenschaft, Emotion und Fairness
In einem bewegenden Flash Talk gibt Joana Mäder, Europameisterin von 2020 und Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio, Einblick in ihre Karriere, ihre Motivation und den besonderen Teamgeist im Beachvolleyball. Für sie ist der Sport mehr als ein Beruf: «Es ist meine Leidenschaft und mein Leben.» Der respektvolle Umgang auf dem Feld und Emotionen gehören für sie fest zum Spiel dazu – und genau diese Authentizität überträgt sich auch auf das Publikum.
Vom Hallensport zum Leben im Sand
Joanas Weg führte vom klassischen Volleyball in die Welt des Beachvolleyballs – eine bewusste Entscheidung. Die Vielseitigkeit, die Verantwortung im Zweierteam und die Herausforderung, auch an schlechten Tagen Lösungen finden zu müssen, faszinieren sie bis heute. «Man kann sich nicht verstecken – das hat mich von Anfang an gereizt.»
Teamdynamik: Eine zweite Ehe auf dem Court
Besonders eindrücklich schildert Joana die Beziehung zu ihrer langjährigen Partnerin Anouk Vergé-Dépré. Acht Jahre lang teilten sie Siege, Niederlagen, Verletzungen und intensive Trainingsphasen. «Wir waren manchmal näher als mit unseren Ehemännern – das ist wie eine zweite Ehe.» Entscheidend sei Offenheit und der Wille, Konflikte zu lösen. Der mentale Aspekt, das gegenseitige Verständnis und die emotionale Reife seien wesentliche Bausteine für den sportlichen Erfolg.
Verletzungen, Verantwortung und Reife
Joana spricht offen über schwierige Phasen – etwa ihre Verletzung und die damit verbundene Verantwortung gegenüber ihrer Partnerin. In solchen Momenten wird die enge Abhängigkeit im Zweierteam besonders spürbar. «Ich fühlte mich schuldig, weil ich wusste, sie kann nicht spielen – und ich war die Ursache.» Heute erkennt sie: Diese Erfahrungen haben sie stärker gemacht – als Mensch und als Athletin.
Familienglück und sportliche Zukunft
Nach dem Ende des Duos mit Anouk hat Joana eine neue Lebensetappe begonnen: Sie erwartet ihr erstes Kind. Dennoch: «Das Feuer für den Sport brennt weiter.» Ein Comeback ist nicht ausgeschlossen, auch wenn sie bewusst nichts überstürzen will. Der Sport bleibt Teil ihres Lebens, auch wenn sich ihre Rolle verändert.
Emmi CAFFÈ LATTE Beachtour 2025: Bühne für Talente
Die smzh ist dieses Jahr Hauptpartner der Beachtour – ein Engagement, das Joana besonders wichtig ist. «Diese Tour war für mich früher der Wegweiser – ein Ort, an dem man sich mit internationalen Teams messen und sehen konnte, wo man steht.» Sie sieht darin eine zentrale Plattform für junge Talente, die in den Spitzensport aufsteigen wollen.
Mit dem Herzen dabei – auch abseits des Courts
Auch wenn Joana dieses Jahr nicht aktiv mitspielen wird, verfolgt sie das Geschehen mit Begeisterung. «Es ist nicht einfach, nur Zuschauerin zu sein – aber diesmal hat es einen schönen Grund.» Sie freut sich darauf, Beachvolleyball aus einer neuen Perspektive zu erleben – und bleibt der Sportart emotional verbunden.