Flash Talk mit Hans Schmid, Wissenschaftlicher Leiter von Arosa Bärenland

Naturschutz, Verantwortung und ein zweites Leben für Bären: Ein Gespräch mit Hans Schmid vom Arosa Bärenlan

Im aktuellen Flash Talk spricht Hans Schmid, wissenschaftlicher Leiter des Arosa Bärenlands, über seine Arbeit mit geretteten Bären, seine tiefe Verbundenheit zur Natur – und warum das Bärenland für ihn mehr als nur ein Arbeitsplatz ist. Der gebürtige Aroser bringt langjährige Erfahrung aus dem Zoo Zürich mit, bleibt dabei aber bodenständig und fokussiert: «Es geht um das Tier – nicht um uns.» 🐻

Ein neues Leben für traumatisierte Bären

Vier Bären leben derzeit im Bärenland – allesamt gerettet aus katastrophalen Verhältnissen. Ob Tanzbären oder Käfigtiere: Viele zeigen anfangs gestörtes Verhalten. «Wenn ein Bär zum ersten Mal Gras unter den Pfoten spürt, ist das ein bewegender Moment», erzählt Schmid. Ziel ist ein möglichst naturnahes, artgerechtes Leben – mit Raum zur Entwicklung.

Zurück zu den Wurzeln – mit internationaler Erfahrung

Nach über 20 Jahren im Zoo Zürich ist Schmid nach Arosa zurückgekehrt – mit klarer Mission: «Nicht Quantität, sondern Qualität. Jedes Tier zählt.» Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit Vier Pfoten – neue Bären kommen nur, wenn Kapazität und Betreuung gesichert sind.

Zwischen Schutzgebiet und Bildungsort

Das Arosa Bärenland liegt in einer Region, in der einst wilde Bären lebten. Heute versteht sich die Anlage auch als Lernort: «Wir wollen zeigen, was artgerechter Umgang mit Wildtieren bedeutet – und wie man Verantwortung übernimmt.»

Lieblingsplätze und Lebensqualität

Am liebsten ist Schmid morgens bei den Bären – wenn sie ruhig, aber aktiv unterwegs sind. Und für Gäste, die Arosa abseits der Pisten erleben wollen, empfiehlt er den Eichhörnliweg oder einen Ausflug mit dem Mountainbike – Natur pur inklusive.

Ausblick: Weiterentwicklung mit Augenmass

Neue Bären sind derzeit nicht geplant – im Fokus steht das Wohl der aktuellen Tiere. Gleichzeitig wird das Bildungsangebot ausgebaut. Schmid bringt es auf den Punkt: «Tierschutz beginnt mit Respekt – und dem Mut, Verantwortung zu übernehmen.»

Ein Gespräch, das zeigt: Das Arosa Bärenland ist nicht nur ein Zufluchtsort für Tiere – sondern ein Ort, der zum Umdenken anregt.