Quelle: J.P. Morgan, PIMCO, smzh ag. 31/12/2023
Risiken verstehen und professionell verwalten
Die höheren Renditen von Schwellenländeranleihen spiegeln die klassischen Risiken wider: Kredit-, Liquiditäts- und Währungsrisiken fallen im Vergleich zu entwickelten Märkten tendenziell stärker ins Gewicht. Zwar weisen Schwellenländeranleihen im Durchschnitt ähnliche Ausfallraten auf wie entwickelte Märkte, jedoch mit grösserer Streuung und ausgeprägteren Ausschlägen in Stressphasen. Deshalb ist eine breite Diversifikation entscheidend, um Einzeltitelrisiken wirksam zu reduzieren. Dennoch bieten Schwellenländeranleihen für CHF-Anleger auch Chancen: ein strukturelles Renditeplus gegenüber heimischen Anleihen sowie die breite Erweiterung der Portfolio-Diversifikation.
Wie sollten Schweizer Anlegerinnen und Anleger investieren?
Für CHF-Portfolios eignen sich breite Fonds- oder ETF-Lösungen. Die meisten dieser Lösungen notieren in USD oder EUR. Schwellenländeranleihen in Lokalwährung können in einigen Märkten direkt in Lokalwährungen erworben werden, welche eine freie Konvertierung ermöglichen. Viele Anlagelösungen notieren allerdings wiederum in USD oder EUR, entweder auf währungsgesicherter oder ungesicherter Basis. Für Schweizer Anlegerinnen und Anleger empfiehlt es sich, die zusätzlichen Fremdwährungsrisiken zu begrenzen ungeachtet dessen, ob die Schwellenländeranleihen in Hart- oder Lokalwährungen notieren. Obwohl die Kosten für die Absicherung von USD-Anlagen aktuell rund 4.1% p.a. betragen, ist eine Währungsabsicherung in vielen Fällen sinnvoll.
Je nach Risikobereitschaft können Anlegerinnen und Anleger zwischen folgenden Segmenten gewichten:
- Konservativ: Hartwährungs-Staatsanleihen
- Ausgewogen: Kombination aus Staats- und Unternehmensanleihen in Hartwährungen
- Renditeorientiert: Lokalwährungsanleihen
Wo stehen Schwellenländeranleihen heute?
Schwellenländeranleihen haben im Jahresverlauf 2025 bereits sehr solide Renditen erzielt und die Märkte der Industrieländer deutlich übertroffen. Das wirtschaftliche Umfeld vieler Schwellenländer zeigt sich robust. Ein schwacher US-Dollar sowie weitere Zinssenkungen der US-Fed reduzieren die Refinanzierungskosten für Schwellenländer und erhöhen dadurch die Nachfrage nach EM-Anleihen. Auch wenn sich die Kreditaufschläge bereits deutlich verengt haben und Renditen wie 2025 nicht einfach zu wiederholen sind, bleibt das Gesamtrenditepotenzial gegenüber Anleihen aus entwickelten Märkten weiterhin attraktiv.
Abb.2: Performance von Schwellenländeranleihen im Jahresverlauf