Nach der jüngsten Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, die Zinsen auf null Prozent zu senken, stehen Schweizer Investoren erneut vor einer bekannten Herausforderung: Wie können stabile und bedeutende Renditen in einem Umfeld erzielt werden, in dem traditionelle Sparanlagen kaum oder keine Erträge abwerfen?
Vor diesem Hintergrund festigen sich Dividendenstrategien als nachhaltige und attraktive Anlageform – insbesondere für Investoren, deren Risikoprofil eine höhere Aktienquote zulässt. Diese Strategie kann aber auch für Anleger von Vorteil sein, die ihre Portfolios gezielt auf ertragsgenerierende Anlagen ausrichten möchten. Denn Dividenden zahlende Aktien bieten eine greifbare Einkommensquelle, die bei Bankeinlagen und Staatsanleihen unter den aktuellen geldpolitischen Bedingungen weitgehend fehlt. Dadurch können Investoren einen stetigen Cashflow generieren und bewahren gleichzeitig das Potenzial für Kapitalwachstum.
Darüber hinaus dürfte die Volatilität an den Aktienmärkten in den kommenden Monaten angesichts zahlreicher Risikofaktoren erhöht bleiben. In einem solchen Umfeld bietet eine Neigung zu einkommensgenerierenden Aktienportfolios nicht nur Dividendeneinkommen, sondern kann auch helfen, sich besser gegen erhöhte Volatilitäten zu wappnen.
Robuste Dividendenpolitik als Zeichen für Stabilität
Viele börsennotierte Schweizer Unternehmen haben sich zu einer progressiven Dividendenpolitik verpflichtet. Dies bedeutet, dass kurzfristige Gewinnschwankungen nicht direkt in den Dividendenausschüttungen reflektiert werden. Dividenden werden in der Regel deutlich weniger gekürzt, selbst wenn die Gewinne während eines Abschwungs zurückgehen, da Unternehmen bestrebt sind, ihre Aktionäre nicht durch Dividendenkürzungen zu enttäuschen. Diese Verpflichtung ist ein starkes Qualitätssignal, da nur Unternehmen mit einem robusten und zukunftsorientierten Geschäftsmodell eine solche Ausschüttungspolitik sicherstellen können.
Die Rolle der Dividenden bei der langfristigen Vermögensbildung
Dividenden haben seit jeher eine zentrale Rolle bei der Erzielung von Gesamtrenditen aus Aktieninvestitionen gespielt. In den letzten 30 Jahren haben sie etwa die Hälfte der Gesamtrendite von Schweizer Aktien beigetragen. Die verbleibende Hälfte stammt aus positiven Kursentwicklungen, die stark mit dem Gewinnwachstum der jeweiligen Unternehmen korreliert sind.
Seit 2015 hat der Schweizer SMI Index ohne Dividenden eine Gesamtperformance von rund +33% erzielt. Unter Berücksichtigung der Dividenden, insbesondere deren systematischer Wiederanlage, erzielte derselbe Index (SMI Index Total Return) eine Gesamtperformance von über +88%. Noch stärker entwickelte sich der SPI Select Dividend 20 Index, der gezielt auf dividendenstarke Titel setzt. Dieser erreichte im gleichen Zeitraum eine Performance von über +54%. Bei systematischer Wiederanlage der Dividenden erzielte dieser Index (SPI Select Dividend 20 Index Total Return) sogar eine Performance von über 132%.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass eine dividendenfokussierte Strategie die Rendite von Aktien deutlich steigern kann. Vor allem durch das systematische Reinvestieren der Dividenden kann das Potenzial des Zinseszinseffekts gewinnbringend ausgeschöpft werden, was langfristig zu einer erheblichen Wertsteigerung der Portfoliorendite führen kann.