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Investment Guide – August 2025

Artikel
5 Aug 2025
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Sind die Finanzmärkte von Panglossischem Optimismus getrieben?

Trotz anhaltender geopolitischer Spannungen, zollpolitischer Herausforderungen und Bedenken hinsichtlich des globalen Wirtschaftswachstums verzeichnen die Aktienmärkte kontinuierlich neue Höchststände. Diese scheinbar paradoxe Entwicklung wirft eine zentrale Frage auf: Spiegeln die Märkte ein rationales Vertrauen wider, oder haben sie einem Panglossischen Optimismus nachgegeben?

Der Begriff «Panglossischer Optimismus» stammt von einer Figur aus dem satirischen Roman «Candide» von Voltaire, einem der bekanntesten französischen Philosophen und Schriftsteller der Aufklärung, die ungeachtet aller Widrigkeiten darauf beharrt, in der «besten aller möglichen Welten» zu leben. Im Finanzkontext bezeichnet der Begriff eine Tendenz von Investoren, Risiken zu unterschätzen oder zu ignorieren und davon auszugehen, dass stets günstige Marktbedingungen überwiegen.

Das aktuelle Marktverhalten scheint tatsächlich gewisse Elemente dieses Denkens aufzuweisen. Die Widerstandsfähigkeit der Aktienmärkte und deren rascher Anstieg auf neue Höchststände erfolgen trotz anhaltender Unsicherheiten wie Zollschocks, geopolitischen Risiken – vom anhaltenden Krieg in der Ukraine bis zu den Spannungen im Nahen Osten – sowie steigender Staatsverschuldung und Fragen zur Unabhängigkeit der Zentralbank in den USA.

Eine gesunde Korrektur könnte bevorstehen – strategische Positionierung sollte aber beibehalten werden

Die Bewertungen an den Aktienmärkten haben sich trotz dieser unübersehbaren Risiken weiter ausgeweitet, was auf eine möglich bevorstehende, aber gesunde Marktkorrektur hindeuten könnte. Dennoch spricht dies nicht für einen Rückzug aus Aktien. Trotz erhöhter Risiken bleibt es ratsam, strategische Allokationen beizubehalten.

Denn obwohl eine konjunkturelle Abkühlung allgemein erwartet wird, zeigen jüngste Wirtschaftsdaten eine gewisse Widerstandsfähigkeit. Strukturelle Trends, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, dürften die Margen der Unternehmen stützen. Historisch betrachtet sind die Unternehmensgewinne der wichtigste Treiber der Kursentwicklung von Aktien, und dieser grundlegende Zusammenhang gilt auch heute: Die Gewinnerwartungen dürften im weiteren Jahresverlauf der massgebende Faktor für die Kursentwicklung sein. Zwar kann das weitere Aufwärtspotenzial dadurch etwas begrenzt erscheinen, das Gesamtumfeld bleibt jedoch konstruktiv. Zudem sollte sich der Marktfokus allmählich von handelspolitischen und konjunkturellen Sorgen hin zu potenziellen wachstumsfördernden politischen Massnahmen verlagern, verstärkt durch Zinssenkungen der Notenbanken in den USA und weltweit, sodass zusätzliche Impulse möglich erscheinen.

Historisch betrachtet schwanken die Märkte zwischen einer Unter- und Überschätzung von Risiken. Die Beurteilung des aktuellen Marktumfelds erfordert daher eine fundierte Analyse – reiner Optimismus genügt nicht. Mit Blick nach vorne sollten Investoren einen disziplinierten Ansatz beibehalten, echte Wachstumschancen erkennen und zugleich wachsam gegenüber Risiken bleiben.

Viel Vergnügen beim Lesen.

Freundliche Grüsse,

Gzim Hasani, CEO

Bekim Laski, CFA, Chief Investment Officer

Globale Wirtschaft

  • Unsicherheiten dämpfen die Aussichten für 2025, aber das globale Wachstum bleibt voraussichtlich positiv.
  • Der abkühlende US-Arbeitsmarkt ebnet den Weg dafür, dass die US-Notenbank im September die Zinsen senken kann.
  • Neue US-Zölle könnten die SNB dazu veranlassen, die Leitzinsen bereits im September unter null zu senken.

Trumps neuer «Liberation Day»

Vier Monate nachdem Donald Trump die Welt schockierte und die Märkte verunsicherte, indem er im Rosengarten des Weissen Hauses ein Plakat mit einer Vielzahl von Zolltarifen präsentierte, haben intensive nachfolgende Verhandlungen zu neuen Sätzen gegenüber mehreren Handelspartnern geführt. Für viele Länder liegen die revidierten Zollsätze mittlerweile weitgehend im Rahmen oder in einzelnen Fällen unter den am 2. April angekündigten Werten. Doch für mehrere Länder, insbesondere für die Schweiz, gab es unerwartet negative Überraschungen. Auch für die restlichen Nationen liegen die durchschnittlichen US-Zölle jetzt bei rund 15%, dem höchsten Stand seit den 1930er Jahren, und etwa sechsmal so hoch wie noch vor einem Jahr.

Viele Abkommen abgeschlossen, aber wie verlässlich sind sie?

Obwohl Trumps neues Zollregime den Unternehmen eine gewisse Planungssicherheit bietet, bleibt die Unsicherheit erheblich. In den kommenden Wochen wird erwartet, dass der US-Präsident weitere Zölle auf Einfuhren von Pharmaprodukten, Halbleitern, strategisch wichtigen Mineralien und anderen zentralen Industrieerzeugnissen ankündigt. Präsident Trump betrachtet diese Massnahmen offenbar als Teil einer fortlaufenden «Reality-Show», sodass weitere «Deals» oder zusätzliche Zollerhöhungen sehr wahrscheinlich erscheinen. Zudem wird die rechtliche Grundlage dieser Zölle weiterhin von US-Gerichten geprüft, was Zweifel an deren Beständigkeit und Durchsetzbarkeit aufkommen lässt.

Schwache US-Arbeitsmarktdaten als Wendepunkt für die US-Zinspolitik

Unterdessen entwickelte sich die Weltwirtschaft besser als vielfach erwartet. Das Bestreben, den erhöhten Zolltarifen zuvorzukommen, führte dazu, dass viele Exporte vorgezogen wurden und so zahlreiche internationale Volkswirtschaften unterstützten, während US-Konsumenten bisher vor einem Preisschub verschont blieben. Vorläufigen Schätzungen zufolge erholte sich die US-Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich und wuchs nach einem Rückgang von 0,5% im Vorquartal mit einer annualisierten Rate von 3%.

Jedoch sorgte letzte Woche die Meldung einer unerwarteten Abschwächung des US-Arbeitsmarktes für Juli, zusammen mit Negativrevisionen für Mai und Juni, für Verunsicherung an den Finanzmärkten. Denn diese Zahlen verdeutlichen, dass die US-Wirtschaft in den vergangenen drei Monaten unter dem Strich nur einen minimalen Beschäftigungszuwachs verzeichnete.

Während die monatlichen Beschäftigungsdaten stets nachträglich angepasst werden, handelte es sich diesmal nicht um übliche Korrekturen. Denn ausserhalb der Pandemie von 2020 waren diese Abwärtskorrekturen die grössten seit mindestens 1979. Dadurch wächst die Sorge, dass die US-Notenbank in den vergangenen Monaten gewissermassen im Blindflug agierte und nun mit Zinssenkungen nachziehen muss. Als Folge stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Fed im September gemäss Markterwartungen auf über 80%.

US-Zollschock setzt Schweizer Exportsektor unter Druck

Mit der Ankündigung der US-Regierung, ab dem 8. August 2025 Strafzölle von 39% auf ausgewählte Schweizer Exportgüter zu erheben – sofern keine alternative Vereinbarung gefunden wird – verändert sich das aussenwirtschaftliche Umfeld für die Schweiz erheblich. Seit der Pandemie hat sich die Schweizer Exportstruktur stark in Richtung USA verschoben. Im Jahr 2024 war praktisch jeder fünfte Exportfranken für die USA bestimmt. Diese wirtschaftliche Konzentration konnte die Schwäche in Europa – insbesondere in Deutschland – kompensieren, erzeugt aber zusammen mit einer wachsenden geopolitischen Asymmetrie nun ein erhöhtes Risikoprofil.

Die neuen Zölle würden erheblichen Druck auf die Schweizer Wirtschaft ausüben. Unabhängige erste Schätzungen gehen davon aus, dass das Schweizer BIP um rund 0,3 bis 0,6 Prozent zurückgehen könnte. Ein derart ausgeprägter Konjunkturrückgang würde den deflationären Druck weiter verstärken und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die SNB ihren Leitzins bereits im September in den negativen Bereich senkt.

Anleihenmärkte

  • Fundamentaldaten für Investment Grade Anleihen bleiben solide ohne wesentliche Verschlechterung der Kreditqualität.
  • Hochwertige Hochzins- und Schwellenländeranleihen bieten trotz erhöhter Volatilität attraktive Gesamtrenditechancen.
  • Private Credit und Immobilien stellen attraktive Alternativen zu Anleihen dar

Weiterer stabiler Monat für globale Anleihenmärkte

Trotz zunehmender fiskalischer Unsicherheiten und politischer Herausforderungen blieb die Nachfrage ausländischer Investoren nach US-Staatsanleihen im Juli 2025 stabil. Die Renditen von US-Treasuries blieben dadurch konstant und die Kursvolatilität war relativ gering.

Auch insgesamt zeigten sich die Anleihemärkte wenig bewegt. Nach ihrer volatilen, aber insgesamt soliden Erholung im Mai blieben die globalen Anleihenmärkte auch im Juni und Juli widerstandsfähig und trugen weiterhin zu den positiven Gesamterträgen seit Jahresbeginn bei. Die Kreditspreads – sowohl im Investment-Grade- als auch im High-Yield-Segment – verengten sich weiter auf Mehrjahrestiefs, gestützt durch eine allgemein risikofreudige Marktstimmung. Seit Jahresbeginn erzielten sämtliche Hauptsegmente des Fixed-Income-Marktes positive Gesamterträge und konnten kurzfristige Geldmarktanlagen deutlich übertreffen.

Schuldtitel aus Schwellenländern schnitten erneut besser ab als ihre wichtigsten Pendants, wobei speziell Lokalwährungsanleihen von einer Kombination aus hohen Erträgen, moderater Inflation und sich aufwertenden Währungen profitierten. Das Interesse und die Marktstimmung gegenüber dem USDollar sind zweifellos durchgehend negativ, und Investoren haben ihre Positionierung in Schwellenländerwährungen jüngst auf historisch hohe Niveaus erhöht.

Anlagestrategien für Schweizer Investoren im anhaltenden Tiefzinsumfeld

Für Regionen mit niedrigen Zinsen, wie die Schweiz, bleiben Staatsanleihen angesichts der weiterhin geringen Renditen wenig attraktiv. Für Schweizer Investoren bieten nach wie vor eine Kombination aus Investment-GradeAnleihen, qualitativ hochwertigen High-Yield-Anleihen und ausgewählten Schwellenländeranleihen attraktive Chancen – trotz hoher Währungs-Absicherungskosten von rund 4.5% für USD/CHF bzw. 2% für EUR/CHF.

Für Investoren, die bereit sind, Illiquiditätsrisiken einzugehen, bleiben alternative Anlagen in Private Credit, Private Equity, Immobilien und weiteren nicht korrelierenden Anlageklassen weiterhin attraktiv.

Verfallsrenditen Anleihenmärkte - mobile

Aktienmärkte

  • Die Bewertungen einiger Aktienmärkte sind nach der jüngsten Erholungsrally nicht mehr günstig.
  • Rückenwind für europäische und aufstrebende Aktienmärkte trotz Herausforderungen durch US-Handelspolitik intakt.
  • Schweizer Aktien bieten Stabilität, doch der Markt hinkt globalen Konkurrenten hinterher – insbesondere wegen der geringen IT-Gewichtung. Einkommensstrategien wie defensive Dividenden wirken besonders attraktiv.
  • Volatilitätssprünge bieten interessante Gelegenheiten, Derivatestrategien beizumischen.

Sonnige Märkte trotzen Zollwolken

Trotz erheblicher Unsicherheiten im Zusammenhang mit US-Zöllen und Bedenken wegen Präsident Donald Trumps Kritik an Fed-Präsident Jerome Powell setzten globale Aktien ihre Aufwärtsbewegung im Juli fort – wenn auch in moderaterem Tempo. US-Aktien behielten im Berichtsmonat ihre enge Führungsrolle, angetrieben vor allem durch eine nachhaltige Erholung im Technologiesektor. Die Marktdynamik wurde zusätzlich durch den Abschluss erster Vereinbarungen zwischen den USA und einigen wichtigen Handelspartnern sowie durch einen starken Start in die Berichtssaison für das zweite Quartal gestützt. Obwohl die Analysten ihre Gewinnerwartungen im Vorfeld merklich gesenkt hatten, haben bislang rund 80% der S&P-500-Unternehmen die Gewinnprognosen für das zweite Quartal übertroffen.

Eine gesunde Korrektur könnte anstehen – aber strategisch bleiben

Angesichts der starken Entwicklung, die die Märkte auf ein hohes Bewertungsniveau geführt hat, und fortbestehender Unsicherheiten könnte eine gesunde Korrektur überfällig sein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Investoren sich abrupt aus Aktienmärkten zurückziehen sollten. Trotz erhöhter Risiken bleibt es ratsam, an einer strategischen Ausrichtung festzuhalten. Die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft, stabile Unternehmensgewinne, unterstützende Zentralbanken und anhaltende fiskalische Unterstützung bilden weiterhin ein überzeugendes Argument, investiert zu bleiben – auch wenn politische Volatilität und Handelskonflikte immer wieder für Schlagzeilen sorgen.

Obwohl eine konjunkturelle Schwäche allgemein erwartet wird, fielen die jüngsten volkswirtschaftlichen Revisionen positiv aus und verdeutlichen die anhaltende Widerstandsfähigkeit des wirtschaftlichen Umfelds. Starke strukturelle Trends – wie beispielsweise der technologische Fortschritt im Bereich künstliche Intelligenz – dürften auch weiterhin das Gewinnwachstum der Unternehmen stützen, wie der solide Start in die Berichtssaison zeigt. Nach dem deutlichen Anstieg der Aktienbewertungen dürfte künftig das Gewinnwachstum der Unternehmen zum zentralen Kurstreiber avancieren, was das unmittelbare weitere Aufwärtspotenzial der Märkte etwas begrenzen kann.

Dennoch, neben Risiken aus Handelspolitik und Konjunktur dürften verstärkt wachstumsfördernde und deregulierungspolitische Impulse in den Fokus rücken, insbesondere in den USA. Erwartete Zinssenkungen der Notenbanken in den USA sowie weltweit und unterstützende Massnahmen in Schwellenländern werden voraussichtlich zusätzliche Impulse liefern. Europa könnte kurzfristig etwas zurückbleiben, da klare Impulse fehlen, aber zunehmende Investitionen im Verteidigungs- und Infrastrukturbereich dürften mittelfristig für Auftrieb sorgen.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, an langfristigen strategischen Aktienallokation festzuhalten.

Schweizer Aktien im technologiegetriebenen Marktumfeld neu bewerten

Schweizer Aktien erlebten einen starken Jahresauftakt 2025, jedoch belastete die relativ geringe Gewichtung struktureller Wachstumssegmente wie Informationstechnologie die Entwicklung in den letzten drei Monaten. Obwohl Schweizer Aktien eine einzigartige Kombination aus Stabilität und solidem Wachstumspotenzial bieten, deutet die anhaltende, technologiegetriebene Rallye – insbesondere im Bereich künstliche Intelligenz (KI) – darauf hin, dass der Schweizer Markt weltweit kurzfristig weiterhin unterdurchschnittlich abschneiden könnte.

Trotzdem bleiben Schweizer Aktien ein Eckpfeiler in CHFPortfolios. Ihre strategische Rolle sollte jedoch überdacht werden: Ergänzungen durch internationale Diversifikation und eine gezielte Ausrichtung auf Wachstumssegmente können Performance und Widerstandsfähigkeit steigern. Ausserdem stechen im anhaltenden Tiefzinsumfeld der Schweiz Qualitätsdividendenwerte weiterhin als attraktive Anlagemöglichkeiten für einkommensorientierte Investoren hervor.

Spezialthema: Schweizer Dividendenaktien

  • Dividendenstrategien gewinnen im aktuellen Niedrigzinsumfeld an Bedeutung, da sie stabile Einkommensquellen und das Potenzial für Kapitalwachstum bieten – insbesondere bei systematischer Wiederanlage der Dividenden.
  • Diversifikation und nachhaltige Dividendenpolitik sind allerdings wichtiger als die absolute Dividendenrendite.

Qualität vor Quantität

Nach der jüngsten Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, die Zinsen auf null Prozent zu senken, stehen Schweizer Investoren erneut vor einer bekannten Herausforderung: Wie können stabile und bedeutende Renditen in einem Umfeld erzielt werden, in dem traditionelle Sparanlagen kaum oder keine Erträge abwerfen?

Vor diesem Hintergrund festigen sich Dividendenstrategien als nachhaltige und attraktive Anlageform – insbesondere für Investoren, deren Risikoprofil eine höhere Aktienquote zulässt. Diese Strategie kann aber auch für Anleger von Vorteil sein, die ihre Portfolios gezielt auf ertragsgenerierende Anlagen ausrichten möchten. Denn Dividenden zahlende Aktien bieten eine greifbare Einkommensquelle, die bei Bankeinlagen und Staatsanleihen unter den aktuellen geldpolitischen Bedingungen weitgehend fehlt. Dadurch können Investoren einen stetigen Cashflow generieren und bewahren gleichzeitig das Potenzial für Kapitalwachstum. Zudem, in einem Umfeld mit erhöhter Marktvolatilität bietet eine Neigung zu einkommensgenerierenden Aktienportfolios nicht nur Dividendeneinkommen, sondern kann auch helfen, sich besser gegen erhöhte Schwankungen zu wappnen.

Die Rolle der Dividenden bei der langfristigen Vermögensbildung

Dividenden haben seit jeher eine zentrale Rolle bei der Erzielung von Gesamtrenditen aus Aktieninvestitionen gespielt. Seit 2015 hat der Schweizer SMI-Index ohne Dividenden eine Gesamtperformance von rund +33% erzielt. Unter Berücksichtigung der Dividenden, insbesondere deren systematischer Wiederanlage, erzielte derselbe Index (SMI Index Total Return) eine Gesamtperformance von über +88%. Noch stärker entwickelte sich der SPI Select Dividend 20 Index, der gezielt auf dividendenstarke Titel setzt – bei nahezu gleicher Volatilität. Dieser erreichte im gleichen Zeitraum eine Performance von über +54%. Bei systematischer Wiederanlage der Dividenden erzielte dieser Index (SPI Select Dividend 20 Index Total Return) sogar eine Performance von über 132%.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass eine dividendenfokussierte Strategie die Rendite von Aktien deutlich steigern kann. Vor allem durch das systematische Reinvestieren der Dividenden.

Diversifikation bleibt entscheidend – nicht die Höhe der Dividendenrendite

Wie bei grundlegenden Investitionsprinzipien bleibt auch bei Dividendenstrategien eine breite Diversifikation entscheidend. Bilanz und Rentabilität des Unternehmens sowie Nachhaltigkeit und Wachstum der Dividendenpolitik sind wichtiger als nur die absolute Höhe der Dividende in einem bestimmten Jahr. Es ist daher wichtig, Investitionen nicht nur allein nach der Grösse der Dividendenrendite zu selektieren. Ein Beispiel für eine gut durchdachte Dividendenstrategie ist der bereits oben erwähnte SPI Select Dividend 20 Index. Dieser Index berücksichtigt nicht nur die Höhe der Dividendenrendite, sondern auch Kriterien wie die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen und die finanzielle Stabilität der Unternehmen.

Dividendenrenditen von Schweizer Aktien bleiben attraktiv

Mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von rund 3% bleiben Schweizer Dividendenaktien somit weiterhin attraktiv – sowohl für Investoren, deren Risikoprofil eine höhere Aktienquote zulässt, als auch für Anleger, die ihre Portfolios gezielt auf ertragsorientierte Strategien ausrichten möchten.

Dividenden Gesamtperformance - mobile

Währungen und Gold

  • Der anhaltende Trend der internationalen Diversifikation aus dem US-Dollar belastet die Währung weiterhin.
  • Der Schweizer Franken ist gefangen zwischen teuren Bewertungen und seinem Status als sicherer Hafen.
  • Gold glänzt weiterhin, auch wenn eine gesunde Konsolidierung anstehen könnte.

Wie gross ist der Schaden für den USD?

Nach deutlichen Einbussen im Jahresverlauf verzeichnete der US-Dollar-Index (DXY) im Juli erstmals wieder einen positiven Monat – nach sechs Verlustmonaten in Folge. Dennoch liegt er aktuell über 9 % tiefer als zu Jahresbeginn. Auch wenn eine weniger unsichere Wachstumsperspektive kurzfristig stützend wirken könnte, bestehen klare Risiken, dass die jüngste Abwärtsbewegung die Risikobereitschaft ausländischer Investoren für US-Assets – insbesondere für den Dollar – geschwächt hat. Zwar erscheinen Spekulationen über ein Ende des Dollar-Status als globale Reservewährung übertrieben, doch ist eine weitere Abwertung nicht auszuschliessen. Wachsende Bedenken hinsichtlich des Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizits der USA, Unsicherheit über die künftige Führung der USNotenbank sowie Markterwartungen an bevorstehende Zinssenkungen – selbst angesichts möglicherweise vorübergehend anziehender Inflation – schaffen ein schwieriges Umfeld für die Währung. Die fortschreitende internationale Diversifikation zulasten des Dollars könnte somit zusätzlichen Abwärtsdruck ausüben. Investoren mit Übergewicht in USD sollten vor diesem Hintergrund eine Reduktion oder Absicherung von Dollarbeständen prüfen.

Gold: Glänzender Höhenflug in turbulenten Zeiten

Gold hat eine beeindruckende Hausse hingelegt: Seit Jahresbeginn stieg der Preis in USD um nahezu 30 % und in den letzten fünf Jahren sogar um über 65 %. Diese Entwicklung wird durch erhöhte geopolitische Risiken, zunehmende fiskalische Sorgen in den USA und Spekulationen über die Zukunft des Dollars unterstützt. Zwar ist Gold für seine Volatilität, fehlende Ertragskomponente und wechselhafte Inflationsschutzwirkung bekannt, doch erscheint seine Rolle im Portfolio aus Investorensicht zurecht wieder stärker im Fokus.

Auch jüngste politische Entwicklungen beeinflussten die Kursdynamik bei Gold. So führten Donald Trumps Handelsabkommen mit wichtigen Partnern wie Japan, der EU und Grossbritannien sowie eine versöhnliche Haltung gegenüber China zu kurzfristiger Volatilität und Gewinnmitnahmen am Edelmetallmarkt. Gleichzeitig hat Trumps erneute öffentliche Kritik an Fed-Präsident Jerome Powell und damit verbundene Spekulationen über mögliche Veränderungen an der Spitze der US-Notenbank die Risiken für die Unabhängigkeit der Zentralbank ins Blickfeld gerückt. Jede wahrgenommene Gefährdung der Fed-Autonomie könnte das Vertrauen in US-Staatsanleihen und den Dollar untergraben und Gold zusätzlich stützen – auch wenn solche Entwicklungen derzeit eher unwahrscheinlich erscheinen.

Darüber hinaus ist der langfristige Ausblick für Gold weiterhin positiv: Gemäss einer aktuellen Umfrage des World Gold Council planen die meisten Zentralbanken, ihre Goldreserven bis 2026 weiter auszubauen. Dies unterstreicht die anhaltende Attraktivität von Gold als Anlage in unsicheren Zeiten. Angesichts dieser Faktoren bleibt Gold – trotz inhärenter Risiken – eine relevante und potenziell stabilisierende Komponente in diversifizierten Portfolios.

Preisentwicklung CHF und Gold - mobile

Schweizer Immobilien

  • Das Angebot an inserierten Mietwohnungen ist im Jahresvergleich gestiegen, wird jedoch weiterhin von der hohen Nachfrage absorbiert. Die durchschnittliche Insertionsdauer sinkt schweizweit von 27 auf 23 Tage.
  • Sowohl in Städten als auch in den zugehörigen Kantonen verkürzt sich die Insertionsdauer. Dies weist darauf hin, dass Mieter zunehmend in Agglomerationen und angrenzende Regionen ausweichen.
  • Die Bautätigkeit hat zwar zugenommen, bleibt jedoch hinter der Nachfrage zurück.

Starke Nachfrage sorgt für schnellere Vermietungen und neue regionale Hotspots

Die Zahl der ausgeschriebenen Mietwohnungen ist im Zeitraum von April 2024 bis März 2025 markant angestiegen. Gemäss der neusten Auswertung im Auftrag des Swiss Real Estate Institute wurden schweizweit rund 410’000 Mietinserate registriert, was einem Zuwachs von 70’000 gegenüber der Vorperiode entspricht. Trotz dieser Ausweitung des Angebots bleibt der Markt angespannt. Die durchschnittliche Insertionsdauer ist weiter gesunken und liegt landesweit bei nur noch 23 Tagen. Mietwohnungen werden damit im Mittel vier Tage schneller vergeben als im Vorjahr, was auf eine anhaltend hohe Nachfrage hinweist.

Diese Entwicklung geht einher mit einer Belebung der Umzugsaktivität, die in den Jahren 2022 und 2023 deutlich ins Stocken geraten war. Die Nachfrage konzentriert sich weiterhin auf die Städte, doch auch im kantonalen Vergleich zeigt sich ein rückläufiger Trend bei der Insertionsdauer. Dort, wo sich die durchschnittlichen Verweildauern zwischen Stadt und Kanton zunehmend angleichen, deutet dies auf eine erfolgreiche Verlagerung der Nachfrage in die Agglomerationen hin. Das spricht für eine wachsende regionale Flexibilität und Anpassungsbereitschaft der Haushalte.

Strukturell bleibt der Mietwohnungsmarkt weiter unter Druck. Zwar hat die Bautätigkeit angezogen, doch sie vermag den benötigten Zugang an neuen Wohnungen nicht sicherzustellen. Die Angebotsmieten dürften deshalb weiter steigen, getragen nicht von spekulativer Übertreibung, sondern von einer strukturellen Knappheit.

Aus Investorensicht gewinnen B- und C-Lagen weiter an Attraktivität. In vielen dieser Regionen schreitet die Bautätigkeit dynamischer voran, unterstützt durch bessere regulatorische Rahmenbedingungen und geringeren politischen Druck. Gleichzeitig nimmt das Mietpreispotenzial zu, da immer mehr Haushalte aus den Städten in die umliegenden Regionen ausweichen. Dort, wo bauliche Dynamik auf reale Nachfrage trifft, eröffnen sich zunehmend strategisch interessante Opportunitäten für Projektentwicklungen und mittel- bis langfristige Investitionen.

Rückgang der Insertionsdauer: 12 Schweizer Städten - mobile

Bitcoin

  • Bitcoin wird zunehmend als makroökonomischer Hedge in institutionellen Portfolios eingesetzt, wobei starke Zuflüsse in Bitcoin-ETFs verzeichnet werden.
  • Investoren diversifizieren ihre Krypto-Exponierung über Bitcoin hinaus; auch Ethereum-ETFs verzeichnen kräftige Zuflüsse, und bedeutende Altcoins legen stark zu.
  • Die Strategie der digitalen Reservewährung für den US-Dollar nimmt Gestalt an. Die USA unterstützen privat emittierte Stablecoins gegenüber einer staatlich betriebenen CBDC.

USA richten Krypto-Regulierung und Digital-Dollar-Strategie neu aus

Bitcoin hat nach mehrwöchiger Konsolidierung den Ausbruch vollzogen und wurde zwischenzeitlich über 120’000 USD gehandelt. Aktuell notiert der Kurs knapp darunter. Getragen wird die Bewegung weiterhin von starken Zuflüssen institutioneller Gelder, die Bitcoin zunehmend als strategischen Hedge gegen die angespannte fiskalische Lage in den USA einsetzen. Ausdruck dieser Positionierung ist die seit dem ETF-Debüt Anfang 2024 zu beobachtende enge Korrelation zwischen dem Bitcoin-Preis und der Term-Prämie auf langfristige US-Staatsanleihen (die zusätzliche Rendite, die Investoren aufgrund der Unsicherheit und der Risiken für das Halten von langfristigen US-Staatsanleihen im Vergleich zur fortlaufenden Wiederanlage in kurzfristige Anleihen verlangen).

Die geldpolitische Dimension erhält zusätzliche Brisanz durch den zunehmenden politischen Druck auf FedPräsident Jerome Powell und das steigende Risiko einer politisierten Zinspolitik. Vor diesem Hintergrund gewinnt Bitcoin als makroökonomische Absicherung weiter an Relevanz. Parallel erreichen auch EthereumETFs neue Rekordzuflüsse. Gepaart mit deutlichen Kursanstiegen bei Altcoins wie Ripple, Solana und Binance Coin zeigt sich, dass Investoren ihre Kryptoallokationen zunehmend diversifizieren.

Neue Impulse kamen zuletzt auch von regulatorischer Seite. In den USA wurden drei zentrale Gesetzes-initiativen im Repräsentantenhaus verabschiedet. Der GENIUS Act, bereits rechtskräftig, schafft erstmals klare Vorgaben für die Ausgabe von Stablecoins.

Der CLARITY Act soll die Zuständigkeiten zwischen SEC und CFTC klären und so regulatorische Sicherheit für Kryptowährungen schaffen. Schliesslich zielt der AntiCBDC Act wiederum darauf ab, der Fed die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung zu untersagen. Die USA setzen damit strategisch auf einen marktwirtschaftlich organisierten Stablecoin-Sektor, im Gegensatz zu staatsnahen Ansätzen wie in China oder der EU.

Ziel ist es, den Dollar auch im digitalen Raum als globale Leitwährung zu verankern und zwar nicht durch staatliche Emission, sondern durch die Skalierbarkeit privatwirtschaftlicher Lösungen unter klarer Aufsicht. Angesichts des wachsenden geopolitischen Wettbewerbs um monetäre Infrastruktur ist dieser Kurs nicht nur ordnungspolitisch, sondern auch geldpolitisch hoch relevant.

Institutionelle Investoren nutzen Bitcoin vermehrt als Makro-Hedge - mobile

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Bekim Laski

Chief Investment Officer und Partner
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